4 Klassiker der Visualisierungsliteratur

Der Einsatz von Visualisierungen ist nicht per se neu. Allerdings haben Visualisierungen und Sketchnotes in den letzten Jahren deutlich an Fahrt gewonnen. Es gibt mittlerweile etliche Bücher, die dabei unterstützen im Alltag mehr Zeichnungen einzusetzen.

Welches Buch ist das richtige für mich?

Ich werde oft gefragt, welche Bücher ich empfehlen kann. Die Antwort ist gar nicht so einfach. Denn es kommt darauf an, was du brauchst und wo du Visualisierungen einsetzen möchtest.

Bist du eher an Sketchnotes interessiert für deine eigenen Aufzeichnungen? Willst du Visualisierungen künftig in Trainings nutzen oder geht es dir überwiegend darum, deine Präsentationen mit einem gewissen Etwas zu bereichern?

Die Qual der Wahl

Es gibt für jeden Bedarf und Geschmack ein passendes Buch. Gerade zum Sketchnoten findest du einiges an Literatur, wenn du danach suchst. Darunter sind etliche Schritt für Schritt-Anleitungen.

Die vier Bücher, die ich empfehle, haben unterschiedliche Schwerpunkte. Sie gehören aus meiner Sicht zur Basisliteratur rund um das Visualisieren. Nicht berücksichtigt habe ich Bücher mit Schwerpunktthemen zu Design- und Farbgestaltung, die für weiterführende Informationen jedoch sicherlich auch interessant sind.

1. Axel Rachow: „Sichtbar: Die besten Visualisierungs-Tipps für Präsentation und Training“

Das Buch von Axel Rachow ist schon etliche Jahre auf dem Markt. Ich habe es in 2013 durchgearbeitet und es hat mir viele wertvolle Impulse zum Einsatz von Visualisierungen am Flipchart gegeben.

„Sichtbar“ bietet einen guten ersten Überblick darüber, welche gestalterischen visuellen Grundlagen in Trainings genutzt werden können. Die Tipps lassen sich gut umsetzen.

Noch stärker auf die Gestaltung von Flipchart konzentriert sich Rachows in 2017 erschienene Buch „Der Flipchart-Coach“. Das Buch empfehle ich gern, obwohl ich es selbst nicht gelesen habe. Denn Rachow ist ein Spezialist, wenn es um den Einsatz von Visualisierungen in Trainings geht.

2. Mike Rohde: „Das Sketchnote Arbeitsbuch“

Autor Mike Rohde gilt als der Vater der Sketchnote. Wer durch sein „Sketchnote Handbuch“ blättert, dem erklärt sich warum. Das Buch ist voller Anregungen, Sketchnotes und Tipps. Es zeigt die Vielfalt des Repertoires, in dem Visualisierungen eingesetzt werden können. Zudem gibt es etliche Beispiele international bekannter Sketchnoter.

Mike Rhode Arbeitsbuch Mike Rohde Buch ist ein Must-Read für alle angehenden Sketchnoter.

In 2015 ist der zweite Teil der Sketchnote-Fibel erschienen, das Sketchnote Arbeitsbuch. Das Arbeitsbuch hat mich für das eigene Ausprobieren mehr inspiriert und überzeugt als das Handbuch. Auch dieses Buch ist eine große Wissensbibliothek mit Techniken, Tipps und Tricks rund um das eigene Erstellen von visuellen Notizen.

Nach einem Schnelleinstieg und Überblick zum Sketchnoten widmet sich Rohde in den weiteren acht Kapiteln den zahlreichen Einsatzmöglichkeiten einer Sketchnote. Von der Ideenfindung mit Sketchnotes bis zu kulinarischen Sketchnote – in diesem Buch ist für jeden Anwendungsfall etwas dabei.

3. David Sibbet: Visuelle Meetings: Meetings und Teamarbeit durch Zeichnungen, Collagen und ldeen-Mapping produktiver gestalten

David Sibbet konzentriert sich mit „Visual Meetings“ auf die Macht der Visualisierungen in Meetings und Workshops. Kaum jemand hat die Szene der Visual Facilitation so geprägt wie David Sibbet. Er ist seit mehr als 40 Jahren als Facilitor und Prozessbegleiter tätig.

Mit seiner Beratungsfirma „The Grove“ hat er den Einsatz von visuellen Methoden bei der Entwicklung von Organisationen maßgeblich vorangebracht.

Sibbet zeigt den Nutzen der Visualisierung und die Einsatzmöglichkeiten in seinem Buch auf. Anschließend widmet er sich Grafiken, die das visuelle Denken unterstützen und Kreativität freisetzen. Zum Schluss zeigt er, wie strategische Visualisierungen funktionieren uns sich Prozesse abbilden lassen. Sein Buch lohnt sich für alle Trainer, Coaches und Berater, die Besprechungen und Workshops partizipativ und aktionsorientiert gestalten wollen und zudem ein Interesse an dem Erfahrungswissen von Sibbet mitbringen. Das Buch ist gespickt mit vielen Beispielen aus seiner eigenen Beratungspraxis.

Mir gefällt das Buch, weil es deutlich macht, dass eine Zeichnung viel mehr sein kann, als eine persönliche Sketchnote. Eine strategisch erstellte Visualisierung kann Unternehmen in ihrer Entwicklung bedeutend voranbringen.

Zu beachten ist, dass die deutsche Version schwarz-weiß erhältlich ist. Mir liegt für diesen Artikel das Original „Visual Meetings“ vor, in dem neben schwarz die Farbe grün verwendet wird.

4. Martin Haussmann: UZMO - Denken mit dem Stift: Visuell präsentieren, dokumentieren und erkunden

Das 2014 erschienene Buch von Haussmann habe ich zwar nicht im Regal stehen, möchte es aber der Vollständigkeit halber erwähnen.

Haussmann gehört in Deutschland zu einem der Pioniere der Graphic Facilitation. Mit „UZMO“ zeigt er die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten im beruflichen Alltag und schlägt somit die Brücke zwischen der Entwicklung einzelner Icons und dem Einsatz von strategischen Visualisierungen.

Das Buch zeigt, dass die jedes einzelne Buch auch eine Frage des Geschmacks ist. Während ich einige positive Rückmeldungen zu dem Buch erhalten habe, mögen es andere hingegen gar nicht.

Wichtiger als der Wissenserwerb ist die Anwendung.

Es gibt viel Literatur zum Sketchnoten und Visualisierungen. Für jeden Geschmack und Bedarf ist etwas dabei.

Wichtig bleibt es jedoch, selbst auszuprobieren und erste Erfahrungen zu sammeln. Wer selbst anfängt zu zeichnen und erste eigene visuelle Lösungen entwickelt, wird merken, dass die Selbstreflexion sowie die Reaktionen und Rückmeldungen von Kunden und Teilnehmern für den eigenen Entwicklungsprozess am hilfreichsten sind.

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