Auszeit und Business: Inspirationen von Stefan Sagmeister.

Kürzlich wies mich mein Social Media Feed auf den TedTalk von Stefan Sagmeister aus dem Jahr 2009 hin. Vor Ablenkungen nicht ganz gefeit, fesselte mich der Teaser mit dem Titel "The Power Of Time Off".

Hatte das Nicht-Arbeiten noch weitere positive Effekte, von denen ich noch nichts wusste?

Ich beschloss mich drauf einzulassen und speicherte mir den Talk als Bookmark.

Ein paar Tage später war es so weit. Die Sketchnote zeigt dir einen Mitschnitt des 20-minütigen Vortrags von Stefan Sagmeister.

Sketchnote vom Vortrag "The Power of Time off" von Stefan Sagmeister

Stefan Sagmeister ist Designer mit Sitz in New York. Er stellte im Laufe seiner kreativen Arbeit fest, dass seine Ideen für unterschiedliche Produkte sich einander immer mehr annäherten. Die Designs für seine Kunden sahen am Ende alle ähnlich aus.

Diese Erkenntnis weckte ihn auf. Er stellte daraufhin seinen Arbeitsalltag infrage. Und er überlegte, den üblichen Ablauf seines getakteten Lebens auf den Kopf zu stellen. Statt nach einer ersten Lebensphase des Lernens nun die nächsten 40 Jahre in seinem Beruf zu arbeiten, beschloss er, Teile seiner Rentnerzeit auf die nächsten 40 Jahre Arbeitsphase zu verteilen. Er würde sich nun jedes 7. Jahr ein Jahr freinehmen.

In seinem TedTalk von 2009 (es gibt mehrere Talks von ihm) teilt er, wie es ihm ergangen ist und welche Erfahrungen er mitnehmen konnte, in seinen Alltag. Eine Inspiration, es ihm gleichzutun!

Auch eine Auszeit braucht einen Plan.

Stefan Sagmeister realisierte sein Vorhaben, in dem er es aufschrieb und seinem Umfeld davon erzählte.

Sein erstes Jahr verbrachte er bei sich vor Ort in New York. Das war das Jahr, in dem er keine Ziele für seine freie Zeit hatte. Er lebte ohne Struktur in den Tag hinein. Seine zweite Auszeit gestaltete er schon anders. Es zog ihn nach Bali, wo er die Natur genoss, aber auch einige kreative Projekte entstanden. Zum Beispiel eine T-Shirt-Serie mit 99 Hundeporträts, inspiriert davon, dass vor Ort sehr viele frei laufende Hunde lebten. Er entwickelte auch Möbelstücke, die das Thema "Hund" integrierten. (Wie er im Talk am Foto einer Lampe verdeutlicht.)

Er meditierte viel und beschäftigte sich mit dem Glück. Aus der Zeit stammt auch seine Buchempfehlung "Stumbling on Happiness" von Daniel Gilbert.

Seine Erkenntnisse nach der Rückkehr.

Nach seiner Rückkehr erlebte Stefan Sagmeister vier Dinge.

  • Die Leidenschaft für seinen Beruf kam zurück.
  • Er hatte viel Energie nach einer Zeit, die er so verbrachte, wie er es wollte.
  • Er konnte höhere Preise abrufen.
  • Viele der Ideen für Projekte entstanden aufgrund des Sabbaticals und den Erinnerungen, die er damit verband.

Beispiele aus der Zeit nach dem Sabbatical sind die Projekte, an denen er nicht nur für Firmen, sondern frei für sich oder Organisationen arbeitete. Ein Beispiel ist das Casa de Musica in Porto, für das er ein Logo entwickelte, das sich durch das gesamte Branding zieht. Auch die Architektur des Hauses selbst stellt das Logo dar.

Zeit für Auszeiten als gelebtes Wissensmanagement

Er erinnerte daran, dass es einige Firmen gibt, die ihren Mitarbeitern Auszeiten aus strategischen Gesichtspunkten ermöglichen. Wenn sich Mitarbeiter mit den Dingen beschäftigen können, die ihnen Spaß machen, entstehen möglicherweise neue innovative Dienstleistungen oder Produkte, die zu einer „Cash Cow“ für das Unternehmen werden können.

In 2009 hatten beispielsweise die Entwickler bei Google 20 Prozent ihrer Arbeitszeit zum Tüfteln an eigenen Projekten. Bei 3M waren es 15 Prozent. Ein berühmtes Produkt der Firma 3M, das so entstand, war das Scotch Tape in den 1930ern (hierzulande ist das Klebeband mittlerweile eher unter dem Firmennamen Tesa bekannt.).

Wenn du dir noch mehr Inspiration wünschst, dann schau gern selbst in einen der Vorträge von Stefan Sagmeister. Wobei du sicher noch zig andere Vorträge vorgeschlagen bekommst, die sich lohnen.

Also gönn dir ruhig immer wieder ein paar Tage Auszeit und genieße das Nichtstun.


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