130 Wege führen ins Handwerk (Case Study Illustration)

327 Ausbildungsberufe

Deutschland gehört zu einem der wenigen Länder, die ein duales Ausbildungssystem haben. Konkret heißt das, dass es für 327 Ausbildungsberufe zwei verantwortliche Ausbildungspartner und Lernorte gibt: den Ausbildungsbetrieb sowie die Berufsschule. Das System besticht durch die gute Verzahnung von Theorie und Praxis. Dennoch ist die Attraktivität einer Berufsausbildung in den letzten Jahren gesunken und immer mehr Ausbildungsbetriebe finden keinen Nachwuchs.

Berufsorientierung im Handwerk

Sehr erfreut war ich deshalb über das Projekt mit der Handwerkskammer (HWK) Region Stuttgart in diesem Jahr. Ziel war es, die unterschiedlichen Projekte zur Berufsorientierung der HWK in einer Grafik verkürzt und prägnant darzustellen.

Die 16 Wege ins Handwerk finden sich in der entstandenen Grafik. Weitere Informationen zu den einzelnen Maßnahmen gibt es auf der Homepage der Handwerkskammer.

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130 Ausbildungsberufe im Handwerk

Ist es nicht beeindruckend, die Vielfalt der Informationskanäle zu sehen?! Hinter den Projekten der HWK Region Stuttgart verstecken sich 130 bundesweit einheitliche Ausbildungsberufe, auf deren Gewerke wir im Alltag so gern zurückgreifen.

Sei es die frischen Brötchen, die wir uns morgens von der Bäckerei holen, die Werkstatt, die unser Fahrrad oder Auto wieder fit macht, der SHK-Betrieb, der unsere Heizung wieder flott kriegt oder die passenden Holzmöbel von der Tischlerei, weil die Möbelhäuser nichts passendes im Sortiment haben… und viele weitere Situationen im Alltag ...

Go.for.europe

Übrigens ich war acht Jahre als Projektleiterin in der Beruflichen Bildung tätig. Das Projekt Go.for.europe war dabei mein Herzblutprojekt - ein Projekt, in dem Auszubildende zu einem mehrwöchigen Praktikum in einem ausländischen Betrieb ermutigt und auch organisatorisch und finanziell unterstützt werden.

Der Schwerpunkt meiner Arbeit war die Unterstützung von Auszubildenden im Handwerk. Mehr Infos zu Go.for.europe zeigt der in Dublin gedrehte Film mit einer meiner Teilnehmerinnen.

Mein Fazit

Ich habe viele Auszubildende und Betriebsinhaber kennengelernt, die ihren Beruf wegen der eigenen Gestaltungsmöglichkeiten und dem haptischen Arbeiten mit hohem Engagement und Liebe zum Beruf ausüben.

Die Arbeitsbedingungen im Handwerk sind nicht immer einfach. Die Bereitschaft der Menschen, den handwerklich gemeisterten Dingen die nötige Wertschätzung entgegen zu bringen, nimmt leider auch nicht zu.

Dennoch hoffe ich, dass sich nach wie vor Schüler – auch Abiturienten – für einen Handwerksberuf begeistern lassen und mit den in der Ausbildung erlernten Kenntnissen ihren eigenen Zielen noch ein Stück näherkommen. Mit Wissen und Kreativität finden sich dann interessante Geschäftsmodelle, um das Handwerk gern auszuüben und die Menschen wieder für handwerklich gefertigte Produkte zu gewinnen.

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