Graphic Recording Vernetzte Infrastruktur (Case Study)

Am 3.7.19 fand erneut ein diskussions- und facettenreicher Debattenabend der Stiftung für Energie und Klimaschutz in Stuttgart statt, den ich visuell mit einem Graphic Recording begleitet habe.

Den Auftakt des Abends machte Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, mit einem Impulsvortrag zur Digitalisierungsstrategie Baden-Württembergs. Sein Eingangs-Statement war: „Die Digitalisierung verändert die Welt.“ Aktuell fördert das Land Baden-Württemberg deshalb rund 70 Projekte, die mit unterschiedlichen Unterstützungsangeboten die Digitalisierung im Land wesentlich voranbringen sollen.

Starke Sicherheitsstruktur in Baden-Württemberg

Ein wichtiger Aspekt der Initiativen ist dabei neben dem Erhalt der Innovationskraft des Landes, das Erschaffen einer neuen Sicherheitsstruktur. Denn mit fortschreitender Technologisierung nehmen die digitalen Angriffe auf Unternehmen zu. Ein erklärtes Ziel ist es, gegen gefährliche Cyber-Angriffe auf Daten von Unternehmen und Bürgern gewappnet zu sein.

Zwei der angesprochenen Projekte sind:

  • 1. die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC), bei dem Unternehmen Sofort-Maßnahmen bei Cyber-Angriffen erhalten.
  • 2. die Cyberwehr, eine Kontakt- und Beratungsstelle für kleine und mittlere Unternehmen.

Minister Strobl machte deutlich, dass es neben der neuen Sicherheitsstruktur die vorhandenen Potenziale genutzt werden müssen, um den Bürgern einen vertrauensvollen Umgang mit digitalen Medien zu ermöglichen.

Im Anschluss an seinen Vortrag diskutierte Minister Strobl mit den Experten Lucas Gerrits von TLGG Consulting sowie Dr. Wolfgang Eckert, von der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, zu den Themen Cybersecurity, Smart City und dem Einfluss der Digitalisierung auf uns Menschen.

Die angesprochenen Punkte sind in der Visualisierung des Abends festgehalten.

Graphic Recording Vernetzte Infrastruktur

Kommunikation des digitalen Fortschritts

Insbesondere die Form, mit der die Chancen, jedoch auch die Risiken der digitalen Transformation kommuniziert werden, wurde von allen Gesprächspartnern als besonders kritisch wahrgenommen. Deutlich wurde, dass sich auch bei den Risiken der fortschreitenden Digitalisierung jeder Nutzer selbst mit den ethischen Fragen auseinandersetzen und letztendlich auch die Verantwortung für sein Handeln tragen müsse.

Ein aktives Veränderungsmanagement

Für Unternehmen bedeutet die Digitalisierung eine Anpassung der eigenen Prozesse, ein aktives Change-Management und das Erschließen neuer Geschäftsfelder. Die Frage, die offen blieb, ist, wie sich der Breitbandausbau voranbringen lässt, wenn bei dem Aufstellen von Sendemasten gern das Motto „Not in my backyard“ herangezogen wird.

Cybersecurity

Gerrits schlug vor, die Datensicherheit in Organisationen mithilfe der entsprechenden Gestaltung der Technik, „Privacy by Design“, auszurichten.

Dr. Eckert informierte zu dem bei der ENBW vorliegendem Krisenmanagement im Falle von Cyber-Angriffen. Es gilt, bei der Planung und Integration von Sicherheitsmaßnahmen den Mensch in den Mittelpunkt zu rücken.

In der Diskussion wurde deutlich, dass für eine flächendeckende Cybersecurity ausgebildete IT-Spezialisten benötigt werden. Ein Fachkräftemangel ist vorherzusehen, wobei es vor allem in Russland etliche Sicherheitsspezialisten gibt und sich dort auch, anders als hierzulande, viele Frauen auf die IT-Sicherheit spezialisieren.

Strobl wies darauf hin, dass Baden-Württemberg in Fällen der Stromnotversorgung über die nötige Resilienz verfügt.

Smart City

Der urbane Raum ist ein weiteres Thema, in dem der digitale Fortschritt neue Steuerungsmöglichkeiten zulässt. Ein Beispiel ist die Verkehrssteuerung.

Pilotprojekte, in denen künstliche Intelligenz eingesetzt wird, um Kommunen sicherer zu machen, gibt es nicht nur in den großen Städten wie Mannheim. Sondern auch in kleineren Kommunen wie Gernsbach, wird die Steuerung über die Künstliche Intelligenz erprobt.

Perspektivisch sieht Eckert ein partnerschaftliches Verhältnis von Kommunen zur Wirtschaft als wichtiges Fundament für sichere und qualitativ hochwertige smarte Strukturen.

Offene Debatte fördern

Immer wieder eröffnete die Moderatorin Alexandra von Lingen, die herausragend durch den Abend führte, den anwesenden Zuhörern und den Zuschauern, die sich per Live-Stream eingeschaltet haben, die Möglichkeit ihre Meinung und ihre Fragen einzubringen.

Minister-Strobl Minister Thomas Strobl, Foto: Wolfgang List

Raum für Diskussion

Das Format der Stiftung für Energie und Klimaschutz brachte die unterschiedlichen Menschen und Meinungen zu dem Thema „Vernetzte Infrastruktur“ zusammen und ermöglichte einen offenen Austausch.

Die Diskussionen an dem Abend machten deutlich, dass die Digitalisierung und die digitale Transformation einiges an Herausforderung, jedoch auch Chancen, mit sich bringt. Umso wichtiger ist es, das Gespräch aufrecht zu halten, Kooperationen zu suchen und den Menschen in den Mittelpunkt der Diskussionen zu rücken.

Weitere Informationen, Fotos und das Video zur Veranstaltung findest du hier.

Beide Fotos des Beitrags sind von: Wolfgang List


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