Postkartenschreiben outsourcen?!

Als ich mir vornahm, einen Blogartikel über Postkarten zu schreiben, startete ich eine kurze Recherche im Netz.

Dort habe ich einige Artikel zur Geschichte der Postkarte gefunden. Außerdem stieß ich auf Berichte über eine Frau, die beruflich Postkarten schreibt. Ich wurde neugierig und las einen der Artikel mit wachsendem Interesse.

Die Postkartenschreiberin heißt Sabine Alan. Sie hat einen ungewöhnlichen Beruf, sie lebt vom Postkartenschreiben.

Wie ist das möglich? Das Beschreiben von Postkarten als Geschäftsmodell zu haben, hat mich fasziniert. Ich habe also Sabine kurzfristig kontaktiert und zu meiner Freude beim ersten Shut Up and Write Meetup in Stuttgart direkt persönlich getroffen.

Sabine, wie kamst du auf die ausgefallene Idee, beruflich Postkarten für andere zu schreiben?

Die Idee kam zu mir durch die ersten beiden Auftraggeber, die sich ein Postkarten-Abo von mir wünschten und mir etwas dafür geben wollten.

Das fand ich so verrückt, dass ich es überall erzählte, wodurch sich immer mehr Menschen für dieses Mach-mich-glücklich-Modell begeisterten und die Nachfrage zunahm.

Wer sind üblicherweise deine Kunden? Für wen schreibst du am liebsten?

Menschen wie Du und ich, die sich selbst oder einer dritten Person gerne eine Freude im Briefkasten bereiten.

Am liebsten und in erster Linie schreibe ich für mich;-). Und Menschen, die sich gern überraschen lassen.

Wie kommen deine Aufträge zu dir? Benötigst du ein Briefing, die Postkarten und die Briefmarken?

Aufträge finden mich über persönliche Begegnungen, per Post, meine Website, E-Mail, Facebook, Instagram …

Mir genügt eine Adresse - Postkarten und Briefmarken liegen immer parat. Viele Menschen erzählen mir ein paar Sätze über die Empfangenden oder schicken mir zusätzlich ein paar Zeilen, Postkarten, Briefmarken und Aufkleber zu.

Du rechnest keinen festen Preis für deine Postkarten ab, sondern jeder Kunde zahlt das, was sich für ihn richtig anfühlt. Wie ist diese unkonventionelle Lösung entstanden und bist du mit dem, was du an Wertschätzung erfährst, immer zufrieden?

Ich hatte keine Ahnung, was den Menschen eine Postkarte von mir wert sein könnte und überließ ihnen die Entscheidung voller Vertrauen. Das zahlt sich bis heute aus, und ich bin immerzu aufs Neue positiv überrascht, überwältigt von den unterschiedlichsten Formen der Wertschätzung.

Wenn ich dich jetzt für einen Einzelauftrag oder ein Abonnement beauftrage. Wo tue ich das?

Da, wo Du möchtest:-) Bei Kaffee & Kuchen im Café, von zuhause aus über die gängigen Kommunikationskanäle…

Welche Tipps hast du an diejenigen, die ihre Postkarten selbst beschreiben wollen, aber nicht wissen, was sie in das kleine Textfenster schreiben sollen?

Ich beginne meist mit den Angaben von Ort, Datum und der Anrede - dann fließt der Rest oft wie von selbst.

Einfach erzählen, warum ich der auserwählten Person das auserwählte Motiv am auserwählten Ort zur auserwählten Zeit mit dem auserwählten Stift schreibe. So entstehen kleine, herzliche Momentaufnahmen aus dem Alltag, über die sich jede/r freut, weil sie signalisieren: Ich denke an Dich - schön, dass es Dich gibt.

Herzlichen Dank, Sabine, für diese inspirierenden Antworten. Danke Dir, Franziska, für Deine bezaubernden Fragen.

Beispiel Eine von Sabine geschriebene Postkarte

Fazit

Das Gespräch mit Sabine hat mir einmal mehr gezeigt, was alles möglich ist, wenn wir uns und unseren Kunden folgen.

Du hast nun schon Lust bekommen, selbst eine Postkarte zu schreiben und jemandem eine Freude zu machen? Dann lege am besten noch heute los!:) Ansonsten schreibt Sabine gern für dich.

Du brauchst noch mehr Argumente, warum sich das Versenden von Postkarten lohnt? Dann freue ich mich, dir in drei Wochen hier im Blog mehr zu liefern.


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