8 Layouts, mit denen du deine Sketchnote strukturierst

Ich erhielt kürzlich die Frage: "Wo fange ich an, wenn ich eine Sketchnote zeichnen will?". Konkret ging es um den Wunsch, bei einer Veranstaltung live mitzuzeichnen.

Im Grunde unterscheiden sich die Strukturen, mit der Ideen in einer Sketchnote aufgenommen werden, nicht. Egal, ob du die Sketchnote live in Echtzeit aufs Papier bringst. Oder ob du sie ohne zeitlichen Druck am Schreibtisch zeichnest. Das Layout, also die Gestaltung auf dem Papier, bleibt dieselbe.

Form follows function. Die Inhalte stehen im Vordergrund.

Es gibt ein paar gängige Aufteilungen einer Sketchnote. Acht Varianten findest du mit einer kurzen Darstellung in diesem Blogpost. Wie immer gilt: Form follows function. Du solltest dich bei der Gestaltung an den Inhalten orientieren. Das betrifft einzelne Bildelemente wie auch das Layout im Allgemeinen.

Wenn du eine Sketchnote live zeichnest, kann es je nach Format der Veranstaltung sinnvoll sein, sich vorab mit dem Moderator oder dem Redner zu den Inhalten und den Redezeiten abzustimmen. Je nach Veranstaltungsformat kristallisiert sich ein bestimmtes Layout bereits im Vorfeld heraus.

Bei der Visualisierung in den unterschiedlichen Layouts braucht es etwas Übung. Schließlich sollen alle Inhalte auf dein Blatt passen – ohne dass es am Ende eng wird oder das Blatt noch halb leer ist.

1. Im Lesefluss

Du machst nichts verkehrt, wenn du deine Sketchnote im Lesefluss anlegst. Du startest oben links und bewegst dich dann nach rechts in Richtung des Pfeils weiter fort.

Im Lesefluss

Die Aufteilung folgt der waagerechten rechtsläufigen Leserichtung in unserem Kulturraum. Der Leser ist es gewohnt, von links nach rechts zu lesen. Von daher ist die Struktur leicht verständlich.

Der Vorteil für dich: Du merkst, wenn sich dein Blatt füllt und kannst dein Tempo bzw. den Detailgrad deiner Aufzeichnung steuern.

2. Erst nach unten und erst danach von links nach rechts

Die Struktur ist ähnlich der ersten Struktur. Nur dass du erst von oben nach unten arbeitest. Im zweiten Schritt zeichnest du von links nach rechts. Dieses Layout entspricht übrigens der traditionellen Schreibrichtung im Chinesischen, Japanischen und Koreanischen.

Im Lesefluss

3. Cluster

Beim Cluster ordnest du die Begriffe zufällig auf deinem Blatt an. Begriffe, die inhaltlich zusammenpassen, platzierst du beieinander. Das Format ist zum Beispiel in Diskussionsrunden gut geeignet oder wenn Ideen gesammelt werden. Mit Strichen bzw. Konnektoren kannst du die Themen untereinander gut verbinden.

Cluster

4. Radiale Struktur

Bei der radialen Struktur findet sich die Kernidee in der Mitte deines Blattes wieder. Vom Zentrum weggehend finden danach alle anderen Inhalte ihren Platz.

Radiale Struktur

Beispielsweise ist die Visualisierung der Storytellingmethode „Heldenreise“ ganz klassisch in der radialen Struktur angelegt.

5. Von unten nach oben

Bei dieser Blattgestaltung arbeitest du von unten nach oben. Dieses Layout bietet sich an, wenn es darum geht, strategische Sachverhalte abzubilden. Wenn ein Projekt oder eine Organisation sich von einer Ausgangssituation zu einem Wunschzustand bewegen soll, hilft die Gestaltung, den Prozess visuell zu begleiten.

Von unten nach oben

6. Zeitstrahl

Du kannst auch deine Ideen von links nach rechts sammeln. Das Format findet sich häufig in Projekten, bei denen die Strategie und Entwicklung einer Organisation oder eines Teams im Vordergrund stehen.

Zeitstrahlformat

7. Kästchen/ Säulen

Fast unbegrenzte Möglichkeiten hast du mit der Darstellung deiner Inhalte in Säulen oder Kästchen. Du kannst vorher die Anzahl der Säulen definieren, wenn du weitere Informationen zur Veranstaltung hast.

Wenn es zum Beispiel 3 Vortragende gibt, kannst du die Kerninhalte der Vorträge in drei Säulen abbilden. Du musst nicht zwangsweise Kästen zeichnen. Es reicht auch, wenn du die Inhalte in der Form auf dem Blatt visualisierst. Die Rahmen kannst du am Ende hinzufügen.

Kästchen und Säulen

8. Freie Struktur

Du hast auch die Option, deine Inhalte ohne vorher angedachte Struktur aufs Blatt zu bringen. Ich bevorzuge persönlich Sketchnotes, die einer gewissen Struktur folgen. Jedoch findest du viele Profis, die Inhalte hervorragend „völlig freestyle“ auf der Sketchnote abbilden.

Freestyle

Das Layout kannst du üben, indem du bei deinen Sketchnotes immer wieder bei einem ganz neuen Punkt anfängst zu zeichnen.

Ausprobieren und Üben

Wie immer gilt: Die Übung macht die Meisterin. Probier am besten die 8 Layoutideen aus. Und alle Weiteren, die dir einfallen.

Nimm dir danach am besten Zeit für eine kurze Reflexion, sobald du die Sketchnote fertiggestellt hast. Dabei vermerkst du idealerweise, was gut lief, was du wiederholen möchtest und woran du künftig arbeiten willst.



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