Nachhaltigkeit im Tagungsbusiness: Das Landgut Stober zeigt, wie's geht

Beim Junitermin des Nachhaltigkeitsfrühstücks der ECB-Beratung und Ralph Lubasch (weitere Termine findest du hier) zeigte der Unternehmer Michael Stober, dass ein profitables Business und Nachhaltigkeit sich nicht ausschließen.

Der heutige Geschäftsführer des Landgut Stober schuf mit dem Tagungshotel ein Best Practice Beispiel dafür, wie Gemeinwohlökonomie funktionieren kann.

Seinen Vortrag findest du in der Sketchnote zusammengefasst.

Landgut Stober Vortrag Bild: Sketchnote eines Vortrags von Geschäftsführer Michael Stober

Gemeinwohlökonomie kann profitabel sein

Gängige Vorurteile, mit denen sich Michael Stober noch immer konfrontiert wird, sind:

  • "Oh Gott, der ist öko."
  • "Oh Gott, ich muss verzichten."
  • "Oh Gott, das ist sicher teuer."

Dass dem nicht so ist, stellte er in seinem 40-minütigen Vortrag klar. Das Preisargument entkräftete er bereits in den ersten Minuten. Denn das Landgut sei sogar 4,6 % günstiger als nicht-nachhaltige Tagungshotel.

Aus einer Vision wird das grünste Hotel Europas.

Noch vor 22 Jahren war das heutige Landgut eine Ruine. Ein marodes Gebäude mit Pflanzen, die aus dem Dach wuchsen. Dazu gehörte ein verlassenes Grundstück, das zum Müllsammelplatz der Gegend wurde.

Und doch hatte Michael Stober eine Vision, als er das Gebäude sah. Es handelte sich nicht um irgendeinen Bau, sondern um die ehemalige Anlage der Familie Borsig, die dort bereits 1866 eine nachhaltige und ökologische Forst- und Landwirtschaft in Einklang mit der Natur und eigenem Sozialsystem führte.

Die Familie Stober hat ist das Gebäude kostenschonend und damit möglichst energieeffizient aufgebaut. Neben einer eigenen Fotovoltaikanlage bekommt das Hotel seine Energie aus einer Hackschnitzelheizung, die ihr Holz aus dem hauseigenen Wald erhält. Auch das Regenwasser wird dem Kreislauf wieder zugeführt und macht zu 50 % des Wassers für die sanitären Anlagen aus. Das Investment hat sich gelohnt. Die geringen Betriebskosten führten in 2022 zu einer Kostenersparnis von 250.000 Euro.

Die Erfolgsgeschichte des Hotels zeigt sich auch in den Gästezahlen. Es hat jährlich 50.000 Gäste und lebt auf Basis der engagierten Mitarbeiter das Prinzip der Gemeinwohlökonomie in der Praxis.

Für alle, die in Brandenburg unterwegs ist, lohnt sich ein Besuch sicherlich.:)