Einfach Tiere zeichnen: Neun Bildideen

„Schlau wie ein Fuchs“

„Sei kein Frosch“

„Einen Kater haben“

Tiere sind in unserem Wortschatz allgegenwärtig. Ihre Körper sollten deshalb auch einen Platz auf unseren Aufzeichnungen finden.

Tiere zu zeichnen macht einfach Spaß. Zudem sind sie eine nette Abwechslung in einer Präsentation oder auf einem Handout. Ein Tiericon bringt neben einer neuen Perspektive definitiv auch Humor ins Bild.

Das Problem bei der Darstellung von Tieren ist, dass sie aufgrund ihrer lebendigen und unterschiedlichen Körperformen schwer zu zeichnen sind. Wer sich allerdings viel mit Tieren umgibt und diese regelmäßig skizziert, gewinnt zeichnerische Erfahrung. Mit der Übung lassen sich Tiere relativ einfach und charakteristisch darstellen.

Welche Möglichkeiten Tiere abzubilden gibt es, wenn man die Übung und Erfahrung nicht hat?

Mein Tipp Nummer 1 ist, schau dir die Tiere, die du zeichnen willst an. Erforsche, welche geometrischen Formen sich hinter ihren Körpern verstecken. Und vergleiche sie dafür gern mit anderen Tieren.

Ist der Körperbau eher eckig und gedrungen wie der einer Kuh? Oder ist der Körper eher schlank und fließend wie bei einer Raubkatze?

Für einfache Darstellungen bieten übrigens Kinderbücher und -zeichnungen immer Stoff für neue Ideen. Zum Beispiel die „Zeichnen leicht gemacht“ Bücher von Norbert Pautner.

Neun Tiere Schritt für Schritt

Für neun Tiere habe ich für den Beitrag geschaut, wie sie sich relativ einfach visualisieren lassen. On Top erhältst du noch je eine Redewendung zum Tier. Der Fisch sticht dabei durch seine besonders gut zu vereinfachende Form hervor.

Die acht Redewendungen mit Tieren sind:

1. Klug wie eine Eule sein

Kein anderes Tier hat so einen guten Rundumblick wie eine Eule. Sie kann ihren Kopf zwar nicht 360 Grad um die eigene Achse drehen, schafft aber immer noch erstaunliche 270 Grad. In der griechischen Mythologie galt die Eule als Göttin der Weisheit, worauf sich das Sprichwort vermutlich bezieht.

Eine Eule ist erkennbar durch ihren großen Kopf, einen stark gekrümmten Schnabel und ihre eindringlichen Augen. Die Federn und Krallen sind oft sehr abstrakt abgebildet, sie halbwegs realistisch zu vereinfachen ist jedoch aufgrund der proportionalen Verteilung nicht so leicht.

Fünf Tiere

2. Das geht auf keine Kuhhaut.

Die Kuh ist ein schönes Tier, das von vielen Künstlern in seinen verschiedenen Rassen und Erscheinungsformen malerisch zahlreich dargestellt wird. Kühe erscheinen auf diesen Gemälden immer gut getroffen.

Ist eine Kuh für das Visualisieren ebenfalls „fotogen“?

Eine Kuh zeichnet sich durch einen kantigeren Körperbau aus, als beispielsweise ein Pferd. Wie lässt sich das nun abbilden? Ich habe mich entschieden, den Kuhkörper ähnlich den des Rentiers darzustellen. Ihre wesentlichen Unterscheidungsmerkmale sitzen also am Kopf.

Fünf Tiere

3. Das ist für die Katz.

Die Katze – welch elegantes, bewegliches und schönes Haustier. Ihre Formen sind wunderbar anzuschauen, nur sehr schwer grafisch umsetzbar. Leicht ist es, einzelne Merkmale aufzugreifen wie die Ohren, die Tasthaare und vielleicht auch die Tatzen.

In dieser Visualisierung ist der Körperbau mit einem Viereck vereinfacht dargestellt. Die charakteristischen Körpermerkmale sitzen also wie bei der Kuh am Kopf.

Fünf Tiere

4. Wie ein Elefant im Porzellanladen

Wer würde nicht gern in einem Porzellangeschäft mal auf einen Elefanten treffen!? Der Elefant hat so schön große Ohren, das sie dargestellt werden sollten. Sein Rüssel ist genauso wichtig. Auch sein restlicher Körperbau ist sehr charakteristisch und relativ einfach aufs Papier zu bringen.

Wer eine andere Variante sehen will, der schaut sich den Elefanten von der Sendung mit der Maus genauer an.

Fünf Tiere

5. Einen dicken Fisch an Land ziehen

Ein dicker Fisch kann ein großgewachsener Lachs oder ein wirklich imposanter Hecht sein. Die Angler unter uns kennen vermutlich noch viele andere Fische, die für einen guten Fang relevant sind.

Für das Tiericon genügt „irgendein“ Fisch. Dieser Stereotyp des Fischs ist sehr einfach zu zeichnen. Natürlich kannst du den Fisch sehr viel detailgetreuer darstellen, als es die einfache ovale Form mit dem angeschlossenen Dreieck vermag.

Fünf Tiere

6. Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab.

Wer kennt sie nicht, die Projekte, die sich hinziehen, wie ein Schrecken ohne Ende. Die Metapher des toten Pferdes wird in Unternehmen gern für Vorhaben verwendet, die keinen Erfolg (mehr) aufweisen. Egal wie hart die Beteiligten oder Auftraggeber genau das versuchen. Da wird dann das tote Pferd weitergetrieben, ohne dass irgendjemand auf die Idee kommt, abzusteigen.

Nun, das Pferd meiner Skizze ist noch lebendig. Von daher kannst du es auch gern in einem anderen Kontext nutzen. Es gibt auch noch weitere Sprichwörter, auf die du zurückgreifen kannst. Zum Beispiel:

  • „Jemandem etwas vom Pferd erzählen.“
  • „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.“
  • „Das Pferd von hinten aufzäumen.“

Da ich selbst ein Ponyfan bin, habe ich schon früh in meiner Visualisierungskarriere getestet, wie sich Pferde gut darstellen lassen. Leider ist nicht so einfach, da die Proportionen beim Pferd sehr schwierig aufs Papier zu bringen sind. Gerade die Beine bieten viel Raum für Fehler und Darstellungen, die unfreiwillig komisch herüber kommen.

Ich setze deshalb auf die Zacken-Variante, die du vielleicht von den Sternenmenschlein kennst. Es braucht trotzdem einen guten Schwung und einige Versuche, um den Körper halbwegs passend darzustellen. Ich selbst bin selten mit der ersten Variante zufrieden. Es muss gar nicht alles passen. Die typischen Details wie die Mähne und der Schweif sowie die „Accessoires“ wie der Sattel und die Trense machen das Pferd noch unverkennbarer.

Fünf Tiere

7. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

Ein Sprichwort, das gleichzeitig von zwei Vögeln erzählt. Schätzt du die kleinen Dinge, die dir sicher sind, auch mehr als das, was möglich sein könnte? Dann kannst du probieren, den Spatz in der Hand zu zeichnen, wobei auf der Hand sitzend, eventuell einfacher ist. Da das Händezeichnen ein Kapitel für sich ist. (Das braucht leider mindestens genauso viel Übung wie das freie Tiere-Zeichnen.)

Ich habe mir für das Sprichwort beide Vögel auf Bildern angeschaut, den Spatz wie die Taube. Der Spatz hat keinen Hals und wirkt proper in seinen Proportionen. Die Taube ist wesentlich höher, da sie einen längeren Hals hat. Sie unterscheidet sich im Ausdruck vom Spatzen, weshalb ich für die beiden Vögel einen neuen Ansatz gewählt habe: das Zugrundelegen von geometrischen Formen über die du deine finale Linie dann zeichnest, um den Spatzen wie auch die Taube richtig zu erfassen.

Starten wir mit dem Spatzen. Der kleine Knabe ist ein munter wirkender Vogel, dessen Kopf sich mit einem Kreis verbildlichen lässt. Der Körper ähnelt eher einem Oval. Achte darauf, den Kreis nicht zu weit unten ans Oval anzusetzen, damit der Kopf auf dem Körper landet und der Spatz seinen munteren Ausdruck behält. Die Beine und die Schwanzfeder kannst du beim Vorzeichen auch schon andeuten.

Ideal ist, wenn du die finale Linie entlang deiner Formen flüssig über deine Vorzeichnung setzt. Den Schnabel, das Auge setzt du ein, deutest den Flügel an und wenn du magst, zeichnest du noch ein umgedrehtes M, um die Schwanzfeder anzudeuten.

Fünf Tiere

Die Taube zeichnest du am besten in derselben Abfolge. Die geometrischen Formen entsprechen denen des Spatzes, bis auf dass die Taube noch einen Hals benötigt, der sich durch ein Rechteck gut darstellen lässt. Die Schwanzfedern sind deutlich größer, weshalb du deine Vorzeichnung am besten noch mit einem Dreieck abschließt.

Mit einer fließenden Bewegung zeichnest du als Nächstes die Außenränder deiner Formen nach und voila, da ist die Taube. Auch bei ihr ergänzt du noch den Schnabel, den Flügel und das Auge. Das Auge ist mit dem runden Kreis sehr charismatisch bei dem großen Vogel.

Fünf Tiere

8. Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.

Manchmal ist es besser, nichts zu wissen. Andere Male bist du auch einfach nicht informiert und hast gar keine Ahnung, worum es geht. In beiden Fällen hilft die Zeichnung vom Hasen. Denn mit dem kannst du die Ahnungslosigkeit bei Bedarf visuell das Sprichwort packen.

Alternativ kannst du das Motiv des Hasen auch für "Da liegt der Hase im Pfeffer." oder deine nächsten Osterwünsche zeichnen.

Der Hase mit seinen runden Formen ist bei mir wieder auf Grundlage der Geometrie entstanden. Dieses Mal brauchte es nur sechs Ovale unterschiedlicher Größen, die leicht nachzuzeichnen sind. Das Gesicht gibt dem Hasen den passenden Ausdruck. Natürlich kannst du ihn auch überzeichnen, indem du ihm größere Ohren gibst oder einen Puschelschwanz.

Fünf Tiere

Die neun Tiere findest du zum Nachzeichnen auch im Video:

Wenn es lieber ein Schaf sein soll, dann schau hier:

Tiere im Alltag

Tiere begleiten uns im Alltag öfter, als wir denken. Oft berühren sie uns emotional, weshalb sie in dem ein oder anderen Bild visuell eine Rolle spielen sollten. Es lohnt sich, sich für das eigene Bildvokabular Icons von Tieren zu studieren und zeichnerisch auszuprobieren. Schnelle Skizzen, in denen du versuchst, Tiere während des Beobachtens zu erfassen, schulen das Auge und die Hand.

Beim Zeichnen helfen dir die geometrischen Formen, die du in den Proportionen erkennst. Das braucht Übung. Skizziere beispielsweise die geometrischen Formen deiner Katze, die neben dir auf dem Sofa liegt, oder die von deinem Hund, wenn er das nächste Mal fasziniert vorm Fenster sitzt und schaut, was draußen in der Welt passiert.

Wenn du mehr Tiere zeichnen willst:

  1. Fünf weitere Tierinspirationen Schritt für Schritt erhältst im zweiten Teil von du auf dem Blog.

  2. 100 Strich-für-Strich Anleitungen und einiges an Inspiration bekommst du in meinem Buch „Einfach Tiere zeichnen“.

Fünf Tiere

Außerdem findest du im bei Google und Pinterest viele weiterführende Anregungen. Folgende Seiten geben dir dezidiert noch weitere Impulse zum Zeichnen von Tieren:

  • Du willst geometrische Formen sehen lernen? In dem Blogpost zum "Tiere zeichnen für Anfänger" von Schnaud findest du Tierfotos, in die die geometrischen Formen für die einzelnen Tiere eingezeichnet sind.

  • Eine kostenlose Anleitung für Schritt-für-Schritt-Tiergesichter findest du bei Timo Strauß.

  • Die Sketchnoterin Nadine Rossa hat einen Kurs erstellt, mit dem du Tiere auf dem Bauernhof zeichnest. Der Kurs kostet 55 Euro (kein Affiliate Link).

  • Visualisierungsprofi Katharina Blum lädt dich zu ihrer zeichnerischen Entdeckung einzelner Tiere ein, die sie nach und nach auf ihrem Blog dokumentiert.

Melde dich gern bei Fragen!

Bis dahin frohes Zeichnen. :)